AUSWIRKUNG KULTURELLEN LEBENS
DER VERGANGENHEIT IM STADTBILDE
Vom Stadthistoriographen Professor Dr, Kania

Mit dem Namen Potsdam verbindet sich von alters her der Begriff der Soldatenstadt, und wenn das Militärwesen als wichtiger Zweig des Kulturlebens eines Volkes anzusehen ist, so hat die Stadt durch den Willen der preußischen Könige als oberster Kriegsherren auf diesem Gebiete ein ganz bestimmtes Gepräge erhalten, das gleichzeitig Rückschlüsse auf die soziale Schichtung der Bevölkerung zuläßt. Friedrich Wilhelm 1., der Soldatenkönig, verband mit seiner Gründung der Potsdamer Garnison durch die Einlegung des Regiments Großer Grenadiere in Bürgerquartiere den Ausbau des alten Potsdam innerhalb der Kanallinie und den Neubau zweier Neustädte westlich und hauptsächlich nördlich des Kanals. In die neugeschaffenen Stadtteile kamen als
Quartierwirte Neusiedler aus Preußen und dem Reiche, Gewerbetreibende und Handwerker dem Berufe nach. Diese Neubürger bildeten die soziale Grundlage der Einwohnerschaft.

 

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Militärweisenhaus, Hauptgebäude am Kanal, 1772 von Gontard erbaut

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